Auszeit im Auenland. |
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Freitag, 13. Dezember 2013
Ein Lebenszeichen von den Travellern!
thomasundjule, 02:55h
Hallo ihr armen, frierenden Socken!
Ein bisschen Mitleid haben wir ja schon mit euch. Ich meine, wir sitzen hier bei bestem Wetter auf einem einsamen Campingplatz, umgeben von blökenden Schafen und sonst keiner Menschenseele, mit Blick auf einen wunderschönen Sound, einem Bierchen in der Kralle und lauschen dem Rauschen des Wassers, während die letzten Sonnenstrahlen warm auf unsere gebräunten Gesichter fallen.. Und ihr so..? Naja, lassen wir das. Ich hab auch ein bisschen übertrieben muss ich zugeben. Eigentlich ist es zur Zeit bewölkt, es hat sich abgekühlt, die Schafe nerven auf Dauer ein bisschen und das Bier haben wir auch schon länger hinter uns. Nachdem wir die vielen Belüftungslöcher in unserem Van zugeklebt haben, können wir nun wieder recht gut schlafen. Es hat noch einige schlaflose Nächte angedauert, bis wir es nicht mehr ausgehalten und Google gefragt haben was man machen könnte. Dank Google schlafen wir die Nächte also nun wieder durch und kein einziges blutrünstiges Tierchen hat mehr eine Chance in unser Bett zu krabbeln. Die letzte schlimme Nacht hatten wir in der Cloudy Bay, Nähe Blenheim. Obwohl es einen schönen Strand mit vielen Felsen zum Klettern gab, trübten die aggressiven Mücken und sandflies die Stimmung wieder ein wenig. Trotzdem blieben wir dort zwei Nächte und hielten tapfer durch. Morgens hatten wir den Strand für uns allein und konnten vor der Fahrt nach Blenheim nochmal ein wenig entspannen. Thomas badete sogar, ich nicht, weil ich am Tag zuvor von einem Krebs in den großen Zeh gezwickt wurde, man glaubt es nicht! In Blenheim machten wir mal wieder einen kurzen Stopp in der library und wanderten ein wenig durch die kleine Stadt. Natürlich gönnten wir uns zwischendurch auch die Cheeseburger-Combo bei McDonalds, was immer eine willkommene Abwechslung zum Dosenfutter und den Nudeln darstellt. Außerdem gibt es hier eine Pizzalieverantenkette, die sich Dominos nennt, der Hammer! Dort gibt es leckere Pizzen für $5 (3,20€), die sogar satt machen. Diesen absolut genialen Tipp bekamen wir von Markus und Franzi, die wir auf einem Campingplatz Nähe Blenheim kennenlernten. Auf diesem von den Besitzern so liebevoll geführten Platz, gab es einen Begrüßungsmuffin, eine Tüte Futter für die kleinen Lämmer und das fette Schwein Molly (wir waren uns alle einig, dass wir noch nie zuvor ein so fettes Schwein gesehen haben) und eine Wanderkarte zu einem naheliegenden Wasserfall an dem man, wenn es dunkel wird, Glühwürmchen funkeln sehen sollte. Das wollten Thomas und ich uns natürlich nicht entgehen lassen, denn wir hatten beide zuvor noch keine Glühwürmchen gesehen. Allerdings stellte sich diese Wanderung als kleine Mutprobe heraus. Es fing mit dem Schlimmsten an: wir mussten die Koppel der Jungbullen überqueren. Während ich munter drauflos stapfte, den Kuhpfladen auswich und die Kühe mit keinem Blick würdigte, kam Thomas eher zögernd hinterher. Ich war mir meiner Sache ziemlich sicher, denn der Farmer hat ja schließlich gesagt 'die tun nix'. Vielleicht dämpfte meine Gutgläubigkeit meinen Respekt auch ein wenig. Als dann ein besonders mutiger Bulle immer näher kam und schließlich losgalloppierte, wurde auch mir dann doch ein wenig mulmig. Trotzdem stürmte ich todesmutig auf das schwarze Tier zu und stampfte ein paar Mal mit dem Fuß auf. Der Bulle blieb unschlüssig stehen. Dann begann er schließlich wie ein Hund, der darauf wartet, dass man das Stöckchen wirft, hin und her zu hüpfen. Ich marschierte also weiter, stampfte hin und wieder mit dem Fuß auf und brüllte ein bisschen herum, damit der Kleine Abstand hielt. Als ich uns dann schließlich sicher über die Koppel gebracht hatte, folgten wir weiter der Karte, ließen einige Felder hinter uns und gelangten schließlich an einen kleinen Trampelpfad am Anfang eines Berges, der in den Wald hineinführte. Dort folgten wir einem zunächst schmalen Fluss, der je weiter wir in den Wald hineingingen immer breiter wurde. Nun war es bereits so dunkel geworden, dass wir unsere Taschenlampen einschalten mussten. Als wir schon ein gutes Stück auf dem schmalen Wanderpfad in den dichten Wald gewandert waren, stießen wir schließlich auf ein Holzschild, das uns sagte wir sollten an dieser Stelle warten bis es ganz dunkel ist und dann den Weg wieder zurückgehen. Einen Wasserfall hatten wir noch nicht gesehen, allerdings schien es in der Dunkelheit auch so, als würde der Pfad dort enden und so blieben wir stehen und warteten. Als wir nach einer halben Ewigkeit dann endlich die ersten vereinzelten Lichter ausmachen konnten, kamen auch noch zwei Engländer dazu und warteten mit uns. Allerdings wollten sie nicht so lange bleiben, weil sie nicht in vollkommener Dunkelheit an den bösen Bullen vorbei wollten. Als sie sich aufmachten, gingen wir ihnen auch langsam hinterher, in Richtung des sicheren Campingplatzes. Es war auch schon recht dunkel geworden und man konnte nun überall die kleinen glimmenden Lichter der Glühwürmchen erkennen, die wie Sterne aus jeder Ecke zu hunderten funkelten. Während ich die Lichter bewunderte, trat ich mit meinen undichten Turnschuhen in einen kleinen, schlammigen Bach und ging mürrisch und mit nassen Füßen zurück, die Engländerin stieß sich ziemlich doll den Kopf an einem Baumstamm. Die Bullen ließen uns zum Glück in Ruhe und man sah von ihnen nur die böse funkelnden Augen, die uns aus einiger Entfernung anstarrten. Wohlbehütet zurück auf dem Campingplatz setzten wir uns in die Küche und machten uns zum späten Abendbrot noch eine Dose Spaghetti warm. Dort saßen auch Markus und Franzi, wir kamen ins Gespräch und schnackten noch ein wenig in die Nacht hinein. Am nächsten Morgen regnete es und wir wussten nicht was wir machen sollten, denn eigentlich hatten wir geplant ein Stückchen in die Marlborough Sounds hineinzufahren. Wir waren nun sechs Deutsche in der Küche und allesamt überzogen wir die Auscheckzeit um mindestens anderthalb Stunden weil wir alle nicht wussten was man an einem solchen Tag machen könnte. Der Besitzer schaute schon demonstrativ auf die Uhr an seinem Handgelenk wenn er an uns vorbeiging, sagte aber nichts. Nach einigem Hin und Her fuhren wir schließlich doch in die Marlborough Sounds, genau wie Markus und Franzi, die wir dort auch immer wieder mit ihrem weißen Van trafen. Leider sah man an diesem Tag nicht viel von der Landschaft, daher suchten wir uns, als wir schon einige Kilometer der kurvigen Straße gefolgt waren, einen günstigen Campingplatz (DOC heißen die hier, sind überall zu finden und haben meist nur Toiletten) auf dem wir die regnerische Nacht verbrachten. Der Ranger dieses Campingplatzen kam uns ein wenig suspekt vor. Er fing jedes Auto sofort ab und preiste seinen Platz an, der ja nur $6 die Nacht kosten würde, was hier normal ist. Außerdem wohnte er in einem zerschlissenen, wahrscheinlich vom Regen überfluteten Zelt, dessen Reißverschluss kaputt war und die 'Einganstür' daher immer offen stand und die Steinzeithühner (Weka) immer ein- und ausspazieren konnten wie sie wollten. Wir mussten ein wenig lachen als eines der Hühner mit einer riesigen Kekstüte aus dem Zelt gestürmt kam und drauf und dran war damit in den Büschen zu verschwinden, ehe der Ranger hinterher rennen konnte und die Tüte rettete. In den folgenden Tagen verging uns das Lachen über diese Hühner allerdings, denn sie klauen wirklich alles und passen jede unachtsame Minute ab, um sich ein ganzes Toast, Kartoffelbrei oder eben Kekstüten zu stibitzen. Und darin sind sie anscheindend ziemlich geübt, denn wir mussten schon einige Male hinter ihnen herrennen, um das Diebesgut zurückzuergattern und besonders langsam sind sie auch nicht. Nunja, da es am nächsten Tag immer noch regnete, beschlossen wir nach Nelson zu fahren und bei besserem Wetter in die Sounds zurückzukehren. In Nelson trafen wir Franzi und Markus in der library, schnackten ein wenig und schrieben Bewerbungen. Wir bekamen eine Antwort von Martin, einem Backpackerworkinghostelbesitzer (langes Wort!), der uns einen Job in den Vineyards verschaffen wollte, wenn wir dafür in seinem Hostel wohnen würden. Wir warteten noch ein paar Tage auf weitere Antworten, klapperten ein paar Weinfarmen ab und fragten nach Jobs. Während dieser drei Tage nächtigten wir auf einem tollen Campingplatz in der Ruby Bay, natürlich mit Blick aufs Wasser. Schließlich machten wir uns auf nach Blenheim, Spring Creek, um das Jobangebot wahrzunehmen. Wir redeten mit Martin und schauten uns ein wenig im Hostel um. Bis auf zwei waren alle Bewohner Deutsche, insgesamt war es ein sehr chaotischer Haufen mit vielen Schnackern, einigen Oberökos, Normalos und zwei Bauern, mit denen wir uns anfreundeten. Und so kam es, dass wir Abend für Abend mit JP und Ann-Christin aus der Nähe von Rendsburg auf dem Parkplatz zwischen unseren Vans saßen und beim Bierchen über die anderen Hostelbewohner lästerten und uns über die blöde Arbeit aufregten. Die blöde Arbeit war für mich allerdings nur von sehr kurzer Dauer. Am Montag wurden wir pünktlich um viertel vor sieben am Morgen von unserem contractor Julie (von der alle behaupteten sie wäre ein Monster, zu uns war sie aber immer nett) abgeholt, sammelten noch ein paar Franzosen und Deutsche von anderen Hostels ein und fuhren schließlich zu Peter's Weinfarm. Wir wurden sehr sorgfältig von Peter eingewiesen und durften den ganzen Tag die Weinpflanzen ausdünnen, indem wir die großen Blätter der Pflanzen abreißen sollten. Diese sehr stumpfe und langweilige Arbeit dauerte für mich nur sechs Stunden, denn dann kam Julie und sagte mir ich solle sofort mit der Arbeit aufhören, mit meinen Papieren stimme etwas nicht. Daraufhin wurde ich von Julies Tochter abgeholt und sie half mir herauszufinden, was an meinen Papieren falsch war. Wir telefonierten mit einem Herren der NZ immigration, der uns sagte, dass ich zur Zeit nur ein Besuchervisum hätte und deshalb nicht arbeiten dürfe. Es stellte sich heraus, dass mein Stempel für das Arbeitsvisum am Flughafen mit dem des Besuchervisums vertauscht wurde, obwohl ich ja den Ausdruck für das richtige Visum dabeihatte, da ich es ja auch in Deutschland bereits erhalten hatte. Nun musste ich meinen Reisepass und eine Kopie des Visums mit einer handschriftlichen Erläuterung nach Christchurch schicken, damit die Leute dort den Fehler beheben und mein Arbeitsvisum richtigstellen können. Ich hoffe, dass alles gut geht und ich meinen Reisepass bald wieder bei mir habe, samt meines Working Holiday Visas. Ich durfte ja nun nicht mehr arbeiten und hockte dafür die nächsten drei Tage bei überwiegend schlecht Wetter im Hostel herum, während alle anderen und auch Thomas arbeiteten. Thomas kündigte sofort den Vertrag, damit wir weiterreisen konnten und nicht zuviel Zeit am selben Ort verschwendeten, musste aber noch drei weitere Tage arbeiten, um aussteigen zu können. Während ich im Van gammelte, verdiente er also etwas Geld und war tüchtig am schuften. Wenn wir uns allerdings das nächste Mal Arbeit suchen, wird es bestimmt nicht nochmal auf einer Weinfarm sein, davon hatten wir beide gehörig die Nase voll, besonders Thomas mit seinem Heuschnupfen- haha, Flachwitz. In der Nähe des Hostels gab es einen tollen Fluss, ausnahmsweise ohne Steine sondern mit Sand. Das Wasser war daher total klar, so dass man die dicken Forellen dort schwimmen sehen konnte. Thomas erwischte eine von ihnen mit der Angel und wir ließen sie uns schmecken. Wir trafen uns in den nächsten Tagen noch einmal mit Markus und Franzi am Fluss, denn Franzi wollte Angeln lernen. Thomas erklärte es den beiden so gut es ging, bis seine Angel, die er in seinem fünften Lebensjahr von Opa geschenkt bekommen hatte, durchbrach. Das war schon ziemlich hart für ihn, aber er kaufte sich ja gleich am nächsten Tag eine neue. Damit hatte es sich mit dem Abendessen nun leider erledigt und wir griffen zum Frustbier. Immerhin hatte seine alte Angel einen würdigen Abgang, da sie die letzte dicke Forelle in Neuseeland an Land zog und das kann nicht jede Angel von sich behaupten! Am nächsten Tag besuchten wir zusammen mit JP & Ann-Christin und Markus & Franzi einen Weihnachtsmarkt in Blenheim. Viel Weihnachten gab es da aber nicht, bis auf ein paar Stände mit Weihnachtsdeko und dem Glocken- und Sterneschmuck an den Straßenlaternen, neben den Palmen. Wir schlenderten ein wenig über den Markt, kauften uns jeder eine Greenstone-Kette und aßen eine Wurst mit Zwiebeln im Toast. Als wir endlich vom Hostel weiterreisen konnten, beschlossen wir nochmal in die Marlborough Sounds zu fahren, denn das Wetter war nun wieder schön und sollte es auch bleiben. Es war eine gute Entscheidung, denn wir konnten traumhafte Aussichten genießen. Wir schliefen eine Nacht am Kenepuru Sound und fuhren am nächsten Tag bei strahlendem Sonnenschein weit in die Berge, hoch und runter, an einigen vereinzelten Häusern vorbei (die wenigen Kinder, die hier wohnen bekommen ihre Hausaufgaben mit einem Postschiff nachhause!), bis wir schließlich am schönsten Sandstrand Marlboroughs, in der Titirangi Bay (Guards Bay) landeten. Und genau diesen wunderbaren Campingplatz beschrieb ich am Anfang dieses Textes. Wir blieben zwei Tage dort, badeten am Strand, brutzelten in der Sonne und angelten, bis uns die Steinzeithühner und die blökenden Schafe auf die Nerven gingen und wir weiterfuhren. Wir schliefen noch eine Nacht am Kenepuru Sound und heute morgen ging es dann wieder Richtung Picton. Tja und jetzt sind wir zum zweiten Mal auf dem süßen Campingplatz mit dem Glühwürmchenwanderpfad gelandet, haben schon die Begrüßungsmuffins verputzt, die Lämmer gefüttert, Wäsche gewaschen und sind nochmal den ganzen Weg bis zum Wasserfall, den wir dann doch noch gefunden haben, am helligten Tage gewandert. Wir werden in den nächsten Tagen hier in der Nähe bleiben, denn wir haben uns einen Fährplatz am 15. Dezember zur Überfahrt von Picton nach Wellington auf der Nordinsel gesichert. Vorher müssen wir aber noch einmal im Hostel in Spring Creek vorbeifahren, um zu gucken ob mein Reisepass + Visum angekommen sind. Drückt uns die Daumen! Wir hoffen, ihr habt den Sturm Xaver alle gut überstanden und der Schnee geht euch nicht allzu sehr auf die Nerven. Lasst euch nicht ärgern! Bis zum nächsten Update, Thomas & Jule Die war lecker! - und brach Thomas' Angel das Genick.. Man sollte meinen, ich habe genug Erdbeeren gegessen für dieses Jahr.. Das neuseeländische Weka-Huhn, der Dieb! In Nelson geht die Sonne unter.. Die ungeschminkte Wahrheit! Das fette, fette Schwein Molly Ich durfte sie mit der Flasche füttern :) Bald sind sie so fett wie Molly.. Der Wasserfall Der wunderschöne Strand in der Titirangi Bay, wir hatten ihn zwei Tage für uns allein. Und haben es genossen.. Man kann es leider nicht so gut erkennen, Selbstauslöserfotos sind nicht so optimal. MERRY X-MAS ! Die Marlborough Sounds Was für eine Aussicht.. ... link (0 Kommentare) ... comment Whalewatching in Kaikoura
thomasundjule, 02:32h
Bergkulisse in Kaikoura Dusky Dolphins Da ist er! :) tädäää !! ... link (0 Kommentare) ... comment Mittwoch, 4. Dezember 2013
Frühling in Neuseeland!
thomasundjule, 20:56h
Der Angler Unser mehrtägiger Stellplatz in New Brighton Traumhafte Bucht bei Lyttelton Todesmutig wanderten wir den Berg hinauf! so süß! Leopard Seal in New Brighton Umzug steht an! - Byebye liebes Canterbury House! Der Sommer kommt.. Und bei euch so? Botanic Garden in Christchurch Pier von New Brighton Es folgen demnächst mehr.. ... link (0 Kommentare) ... comment Dienstag, 26. November 2013
Von sandflies, Japanern und Walen.
thomasundjule, 05:06h
Hello again :)
So, endlich finden wir mal wieder Zeit für ein neues Update. Das ist gar nicht so einfach, wenn man einfach nirgendwo Netz hat, geschweige denn Internet. Seit dem 12. November schlafen wir nun in unserem Van und sind bis jetzt super zufrieden. Bis auf ein paar seltsame Geräusche, die er manchmal von sich gibt und, dass er hin und wieder einfach mal ausgeht (besonders gerne an Ampeln in größeren Städten), ist alles tiptop! Er hat unterm Bett viel Stauraum und zusätzlich hat der Vorbesitzer großzügigerweise noch eine Dachbox angebracht. Und auch das Bett bietet genug Platz zum gemütlich schlafen, fast wie zuhause.. Wenn da nicht die Mücken wären, die uns nachts immer fast auffressen, wenn sie blutrünstig und hinterhältig wie sie sind, bei Dunkelheit durch die Belüftung krabbeln, scharf auf unser Blut. Da müssen wir uns noch was überlegen, so kann es jedenfalls nicht weitergehen. Wie auch immer, während wir auf unsere Bankkarte warteten, die zu unserem letzten Hostel nach New Brighton geschickt werden sollte, machten wir unter anderem einen Ausflug ins kleine Lyttelton, einem schnuckeligen kleinen Bergdorf mit Hafen. Wir wanderten dort den Berg hinauf und zur Belohnung bekamen wir eine wunderschöne Aussicht auf den Pazifik und die umliegende Küste mit ihren vielen gelben Bergen. Als wir wieder unten ankamen, fuhren wir noch ein Stück weiter die Küste entlang und entdeckten dabei ein paar einsame Buchten mit Ice-Bonbon-blauem Wasser und Palmen, so wie man sich halt einsame Buchten vorstellt. Die Nächte in New Brighton verbrachten wir an einer schönen Stelle direkt am Wasser, mit Blick auf die gegenüberliegenden Berge, auf denen man wenn es dunkel wird die Lichter von den Dörfern flackern sehen kann. Es war ein schöner Platz, aber nicht ideal, da er direkt an einem Wanderweg lag und wir anscheinend die Lieblingskackecke der Hunde erwischt haben. Außerdem wurde das Grinsen von den Leuten, die uns mittlerweile schon drei- bis viermal dort sahen, langsam immer breiter, daher waren wir schon froh als wir endlich weiterreisen konnten, weg von New Brighton.Unser nächstes Ziel war der Hurunui River, wo wir unser kleines Autochen direkt an der Mündung zum Pazifik auf der Steilküste abstellten. Dort versuchte Thomas vergeblich sein Glück beim Angeln. In den nächsten Tagen hielten wir an einigen Flüssen, unter anderem am Waiau River und an einem Nähe Kaikoura, den Namen weiß ich nicht mehr. Dort hatten wir immer schönes Wetter und in den meisten Fällen begegneten wir fast keinem Menschen, bis auf ein paar Anglern. Thomas hat zweimal eine Riesenspinne gesehen ("Die war echt fast so groß wie 'ne Vogelspinne!"), danach verlor ich ein wenig das Interesse an Flüssen. Aber naja, noch hab ich keine geshen, ich hoffe das bleibt auch so. Am 21. kamen wir in Kaikoura an, wo wir direkt zur Seehundkolonie wanderten. Ein paar von ihnen lagen faul dort herum und sonnten sich, die meisten sieht man aber tatsächlich, wenn man die Küstenstraße entlängsfährt. In Kaikoura taten wir uns ein wenig schwerer mit der Suche nach einem geeigneten Stellplatz, also stellten wir uns schließlich auf einen Campingplatz etwas außerhalb. Dort konnten wir für wenig Geld sogar duschen und konntenToaster und Wasserkocher zum Frühstück benutzen. Beim Frühstück lernten wir dann Gesa und Lukas aus Husum kennen, wir klein die Welt doch ist. Gesa hat übrigens heute Geburtstag, an dieser Stelle also 'Happy Birthday!'. Wir tauschten Nummern aus, wuschen und trockneten unsere Wäsche und fuhren anschließend wieder nach Kaikoura, wo wir eigentlich für diesen Tag das whale watching gebucht hatten, welches wir aber verlegten, da das Wetter sich von seiner norddeutschen Seite zeigte. Also latschten wir nur durch Kaikoura, tranken Kaffee und bummelten durch die Souvenirgeschäfte. Am Abend suchten wir uns ein schönes Plätzchen an einem Fluss Nähe Kaikoura. Dort wurden wir aber so heftig von sandflies gequält, dass wir unser Dosenfutter nur schnell hinunterschlangen und uns in den Van verkrochen, wo wir die nächste viertel Stunde damit verbrachten, die Viecher an die Scheibe zu klatschen. Am nächsten morgen war das Wetter wieder schöner und wir waren ready fürs Whalegewatche. Wir wurden von der Whale watch station von einem Bus abgeholt und zu dem Katamaran gebracht. Außer uns waren vielleicht noch zwei andere deutsche Pärchen und zwei, drei Engländer an Board, der Rest bestand aus Japanern. Komisches Volk.. Alle drängelten und waren nur darauf bedacht, dass man ja nicht mehr zu Gesicht bekommt als sie selbst. Jeder von ihnen hatte natürlich die beste Spiegelreflexkamera um den Hals, das Klicken der Abzüge war von allen seiten zu hören. Ich saß neben zwei älteren Japanern und konnte die ganze Katamaranfahrt über so gut wie nichts sehen, da der Opi so aufgeregt war, dass er die ganz Zeit auf seinem Stuhl herumrutschte und dabei noch ständig mit dem Kameraobjektiv gegen die Fensterscheibe stieß. Als wir das erste Mal hielten und an Deck gingen um die Delphinkolonie zu beobachten, tat mir die Frischluft ziemlich gut, die Fahrt erinnerte mich doch zu sehr an meine Traumafährfahrt nach Hallig Hooge (Luisa weiß genau wovon ich spreche). Aber schon das Beobachten der Delphinkolonie allein wäre mir die Fahrt wert gewesen. So süß anzuschauen, wie sie fast zutraulich zwischen den Booten hin und her springen, dass ich gut noch Stunden hätte zuschauen können. Aber schon nach ein paar Minuten ging es wieder unter Deck, wir wollten ja schließlich den Wal nicht verpassen. Nach einigen Fehlstops bekam der Käpt'n anscheinend die richtigen Koordinaten per Funk durchgesagt und er drückte ordentlich auf die Tube, dass alle Japaner vor Schreck aufkreischten. Als wir dann hielten, an Deck gingen und einige Minuten lang gespannt die Wasseroberfläche beobachteten, bekamen wir dann schließlich den erste Pottwal unseres Lebens zu Gesicht! 18m lang das Ding, echt beeindruckend. Die japanischen Kameras übertönten nun fast das laute Geschnaufe des Wals. Als er wieder abtauchte, tat er das, was alle von ihm erwarteten: er streckte seine Schwanzflosse in die Luft, so wie man es von Bildern oder aus dem Fernsehen kennt. Und ich hab nun auch so ein Foto - selbstgeschossen! :) Die Menge machte: 'Ooooooh!' Und der Wal war weg. Nachdem wir uns ein wenig beruhigt hatten und wieder unter Deck gingen, kam die Durchsage (während der Käptain schon Gas gab), dass noch ein Wal gesichtet wurde. Also wurden wir mit einem Plumps zurück in unsere Sitze befördert und fuhren mit einem Affenzahn in die besagte Richtung. Und dort bekamen wir tatsächlich dann den zweiten Pottwal unseres Lebens zu Gesicht, wir Glückspilze! Auf der Rückfahrt schliefen dann ALLE Japaner vor Aufregung und Erschöpfung wie auf Knopfdruck ein und wackelten mit ihren Köpfchen auf den Schultern hin und her, während sich die wenigen anderen nur verwundert umsahen. Zurück in Kaikoura legten wir uns noch kurz an den Strand und fuhren dann weiter Richtung Norden, vorbei an all den herumliegenden Seelöwen. Mittlerweile sind wir in Blenheim angekommen und haben uns für die letzten zwei Tage nochmal einen günstigen Campingplatz in der Cloudy Bay gegönnt, mit vielen Mücken (schlimmer als sandflies!) und kalten Duschen, dafür aber einem tollen Strand, an dem wir schon hin und wieder lagen und in der Sonne gebrutzelt haben. Heute ist das Wetter regnerisch, deswegen sitzen wir gerade in einer Bücherei in Blenheim (libraries haben hier meist Wlan), laden all unsere Geräte auf und verfassen diesen Text. Eigentlich wollten wir auch schon ein paar Bewerbungen für Jobs rausschicken, allerdings hat das Schreiben hier wieder etwas länger gedauert als geplant, was wohl auch daran liegen mag, dass ich den ganzen Text zweimal schreiben musste weil er einmal gelöscht wurde :( Heute abend machen wir uns auf Richtung Picton. Kuss und Schluss, Thomas und Jule ... link (0 Kommentare) ... comment ... older stories
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