Auszeit im Auenland.
Freitag, 28. März 2014
Back to Germany!
Hallo Ihr!

Die letzten paar Tage sind angebrochen und ich sehne mich nun wirklich meinem Bett entgegen. Das Backpackerleben geht einem dann doch nach fast fünf Monaten gehörig auf die Nerven. Jeden Abend das Problem einen kostenlosen oder günstigen Stellplatz zu finden, nicht einschlafen zu können weil es zu kalt ist, nachts von Mäusen oder anderem Getier geweckt zu werden, morgens aufwachen und sich bei gefühlten drei Grad anziehen, Wasser kochen, Instantkaffee, ein öffentliches Toilettenhäuschen suchen und sich dabei fast in die Hosen machen, und das alles mit dem stetigen Wunsch nach einer warmen Dusche im Hinterkopf. Wenn es wenigstens nicht so kalt wäre! Aber da der Herbst nun langsam aber sicher hier einkehrt wird sich das wohl nicht mehr großartig ändern. Obwohl wir in den letzten Tagen wieder etwas mehr Glück hatten und die Temperaturskala die 20 Grad-Marke hin und wieder doch weit überschritt.
Bei dem ganzen Gejammere weiß ich aber auch sicher, dass ich das alles irgendwie vermissen werde. Den liebgewonnenen, kuschligen Van, den wir gerade verzweifelt versuchen zu verkaufen, die freundlichen Menschen mit ihrem 'how are you today?', den Pazifik, die Berge, die türkisblauen Flüsse, die verschnörkelten, süßen Holzhäuser, das Frühstücksei auf der Parkbank, das Freisein, die Palmen, meinen Schlafsack.. Hach, vielleicht bleibe ich doch einfach noch ein bisschen länger.
Nee, nu ist's gebucht und am 24. geht's nachhause. Und das ist auch gut so. Man kann ja immer nochmal wiederkommen.

Wir haben die Westküste und den Süden relativ schnell hinter uns gebracht und erlebten wieder viele schöne Dinge. Die Pancakerocks zum Beispiel haben wir an meinem Geburtstag besucht, an dem ich übrigens sechs Stunden lang Schluckauf hatte. Das sind Felsen, die so aussehen wie gestapelte Pfannkuchen (Foto). Die Wassermassen klatschten gegen die Felsen und spritzten riesige Wasserfontänen in die Höhe, was den Ausflug zu einem beeindruckenden Spektakel machte.
Als nächstes stand der Arthur's Pass auf unserer Liste, denn dort sollte es Keas geben, hatten wir gehört. Wir fuhren etliche Kilometer in den Pass hinein, über kurvige Straßen mit steilen Abhängen, bis wir an einem Ausguck Halt machten. Es dauerte nicht lange bis wir den ersten der frechen, grünen Papageien anflattern sahen. Scheu sind sie absolut nicht, im Gegenteil: bald landete der erste Kea auf unserem Van und begann vergnügt an der Gummidichtung des Außenspiegels herumzuknabbern und auch einige unserer Aufkleber auf unserer Dachbox blieben nicht verschont. Als ich mich zu einem der Frechdachse auf den Boden gesellte, zupfte er an meinem T-Shirt und zwickte in meinen Finger. Und als wir dann wieder losfuhren, blieben sie noch ein Weilchen auf dem Dach unseres Vans sitzen und genossen den Fahrtwind.
Unsere Route folgte weiter dem State Highway, stoppte kurz bei dem Franz Josef Gletscher, den wir aber leider nicht wirklich sehen konnten, da die Wolken den Berg komplett eingehüllt hatten, ging dann weiter über Wanaka, Queenstown und Te Anau, bis in den Milford Sound, in dem wir eine kleine Bootstour machten und ein paar Mäuse ungewollt als Haustiere in unserem Van aufnahmen, die dann nachts an uns vorbeihuschten und über unseren Köpfen in der Decke ein Rennen veranstalteten, was uns eine schlaflose Nacht bescherte.
Weiter ging es über die Catlins hinweg und bis zum Nugget Point, wo wir hin und wieder ein paar hundert Meter vor beeindruckend großen und laut brüllenden Seelöwen flüchten mussten, wenn wir ihnen zu nahe kamen. Sie erinnerten uns sehr an Braunbären. Auch den ersten yellow-eyed Penguin haben wir dort am Strand entlangwatscheln sehen.
Unsere Reise ging weiter nach Dunedin und somit auch immer weiter dem Ende in Christchurch entgegen.
Wir wurden sehr lieb von unseren Freunden Franzi und Markus empfangen, die wir ein paar Monate zuvor bei den Marlborough Sounds kennenlernten (auf dem Campingplatz mit dem superfetten Schwein Molly, vielleicht erinnert ihr euch) und die sich nun zusammen mit drei anderen Kiwis eine WG in Dunedin teilen.
Wir verbrachten fünf Tage dort, lernten außerdem noch zwei weitere deutsche Mädels, Alex und Sarah kennen, aßen zusammen Sushi, gingen feiern, kratzten am nächsten Morgen die Erinnerungen des vergangenen Abends zusammen, und schliefen am letzten Abend in einer Höhle am Longbeach, wo wir ein Lagerfeuer machten, grillten und Stockbrot aßen, das war ein Abenteuer! Vor allem weil die Höhle so riesig war, dass man sich gar nicht traute die hintersten Ecken zu erforschen, aus denen wir dann nachts immer glaubten, Geräusche zu hören. Letztendlich war es dann aber doch nur ein harmloser Igel, der unsere Essensreste durchwühlte. Ein weiterer Adrenalienfaktor stellten die sich von der Decke oder der Steilküste über dem Höhleneingang lösenden Steine dar, die mehrere (hundert) Meter weit fielen, bis sie auf dem Boden aufschlugen. Dies passierte allerdings nur in der 'Dead Zone', die wir dann nicht mehr betreten durften, es sei denn wir überquerten sie rennend. Das muss schon komisch ausgesehen haben, bewahrte uns jedoch vorm Tod. Jaja, ein richtiges Abenteuer halt. Zum Schlafen kuschelten wir uns dann alle in eine vor Steinbomben geschützte Ecke und schliefen am Lagerfeuer und von Kerzen umringt mehr oder weniger friedlich ein.
Am nächsten Morgen verabschiedeten wir uns dann mit dem Versprechen uns in Deutschland wiederzutreffen und wir setzten unsere Reise fort. Das nächste Ziel waren die Moeraki Boulders, riesige Steinkugeln im Meer. Dort blieben wir eine Nacht und statteten außerdem den Pinguinen und Seelöwen mit ihren Babys einen Besuch ab - sehr goldig! Weiter ging es am nächsten Morgen Richtung Mt. Cook. Das Wetter war recht gut und somit hatten wir eigentlich eine gute Aussicht als wir die schönste Straße Neuseelands entlangfuhren. Lange rätselten wir welcher der vielen schneebedeckten Berge denn nun der höchste, also Mt. Cook, wäre, waren uns aber nie hundertprozentig sicher. Als wir im Aoraki Mt. Cook Village ankamen, machten wir einen kleinen Spaziergang und schauten uns unter anderem den Mueller Gletscher an, welcher,wie wir fanden, schon beeindruckender aussah als der Franz Josef, was aber auch daran liegen mag, dass wir den FJ aufgrund der vielen Wolken nicht richtig hatten sehen können. Als wir den Rückweg antraten und die Richtung zum Lake Tekapo einschlugen, konnten wir dann auch den richtigen Mt. Cook sehen, der vorher ebenfalls von Wolken verschluckt war und wir ihn somit einfach mal glatt 'übersehen' hatten, den kleinen, höchsten Berg Neuseelands. Kann ja mal passieren.
Der wunderschöne, türkisblaue Lake Tekapo bescherte uns einen richtig schönen Gammeltag, so dass wir am nächsten Tag gestärkt weiter nach Timaru und von dort schon Richtung Akaroa, unserem letzten Ziel vor Christchurch, tuckern konnten.
Zwei schöne und günstige Campingplätze (mit Dusche!) weiter waren wir schon in dem kleinen französisch angehauchten Dorf Akaroa angekommen, welches sich auf den Banks Peninsula, der Vulkanhalbinsel vor Christchurch, befindet. Sehr schnuckelig und beschaulich, mit vielen Souvenirläden und ungewöhnlich wenig Busladungenen voll Asiaten.

-Zeitsprung-

Und nun sind wir wieder da, wo alles angefangen hat, im Canterbury House-Hostel. In zwei Tagen geht der Flieger. In den letzten Tagen haben wir weiterhin vergeblich versucht unseren tollen Van in Christchurch zu verkaufen und müssen ihn nun für viel Geld bei dem Automarkt, wo wir ihn auch gekauft haben, wieder abstellen und hoffen, dass sie den Guten dort bald für uns verkauft bekommen.

-noch ein kleiner Zeitsprung-

Huch, nun sind wir echt schon wieder in Deutschland!
Ich muss zugeben, dass ich das mit dem Beitrag hier ein wenig schleifen lassen habe, die Luft war dann doch irgendwie raus.
Die beiden letzten Tage in Christchurch haben wir (bei 25 Grad!) unter anderem im botanischen Garten verbracht, mit langen Spaziergängen und Päuschen um die letzten Sonnenstrahlen zu genießen.
Ich war ein bisschen wehmütig als wir uns dann von unserem Van verabschiedeten und uns auf den Weg zum Flughafen machten, immerhin haben wir eine lange Zeit hier verbracht. Trotzdem überwog die Vorfreude auf Zuhause.
Der Flug war zum Glück nicht ganz so kräfteraubend wie der Hinflug und auch die Zombieverwandlung blieb fast ganz aus, denn wir konnten sogar ein bisschen schlafen. Nach 40 Stunden unterwegssein war es dann endlich soweit und ich konnte meine geliebte Familie endlich wieder in die Arme schließen!

Ich bin wirklich froh, dass wir diese Reise gemacht haben. Neuseeland ist ein schönes Ende der Welt, mit einer großen Vielfalt, die man auch in fünf langen Monaten nicht komplett erfassen kann. Obwohl es nur ein kleines Land ist kann man dort so gut wie alles finden: Gletscher, Regenwälder, wunderschöne weiße Strände, Eis und Schnee, Palmen, Vulkane, Berge, Klippen, seltene Tierarten und so weiter.. Außerdem sind die Kiwis ein sehr offenes und freundliches Volk und man fühlt sich irgendwie immer wilkommen.
Ich kann also ganz gut verstehen warum einige nach Neuseeland auswandern wollen. Die Tatsache, dass das Bier dort nicht schmeckt und es nur Wabbelbrot zu kaufen gibt, würde mich allerdings davon abhalten.
Ich bin aber nun auch sehr froh wieder in Deutschland zu sein.

Danke, dass ihr uns auf dieser Reise begleitet habt, danke für's Lesen! Ich hoffe euch hat mein Blog gefallen.

Letzte liebe Grüße,
Thomas & Jule



Pancake Rocks




Ein frecher Kea










Blue Pools


Lake Hawea


Hier stürzten sich die Mutigen von der Brücke.


Die Mirror Lakes


Milford Sound


Eine Albatrossart


Während der Bootstour durch den Milford Sound.




Nugget Point


Die riesigen Seelöwen


Eins der 32,4 Millionen Schafe in Neuseeland.


Toller Strand bei Dunedin


Dunedin bei Nacht, Aussicht vom Signalhill


Tunnels Beach


Der Bahnhof von Dunedin




Unsere kuschelige Höhle


Die Moeraki Boulders






Auch die Pinguine genießen die Sonne.


Halo-Erscheinung am Mt. Cook.




Lake Pukaki


Und der Tekapo


Dieses Wasser..


Leuchtturm von Akaroa


Akaroa Hafen


Und die schnuckelige Kirche.



Zurück in Christchurch am Avon River.


Goodbye Neuseeland


Mamiii! Endlich hab ich meine Familie wieder!

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Samstag, 22. Februar 2014
On the road again!
Das vielleicht vorletzte 'Hallo ihr Lieben' aus Neuseeland nach Deutschland,

Bald schon müssen wir dieses schöne Land verlassen und zurück nach Deutschland fliegen. Die Zeit ist einfach an uns vorbeigeflogen, wenn man jetzt an Ereignisse von vor zwei Monaten denkt, kommt es einem vor, als wäre es erst vorgestern gewesen. Wahnsinn. Das sollen schon vier Monate gewesen sein? Wo sind die Tage geblieben?
Naja, wir wollen versuchen den letzten kurzen Monat so gut zu nutzen wie möglich.
Die Arbeit auf der Weinfarm von Rob ging ebenfalls sehr schnell vorüber, obwohl einem die Minuten zwischen den Reben manchmal wie Stunden vorkamen. Neben dem leaf plucking und fruit thinning haben wir später auch noch Netze gespannt und diese mit Brotclips unten und oben festgeclipt. War alles eigentlich ganz entspannt außer dem Clippen. Um die Netze unten zuzuclippen, musste man sich gaaanz herunterbücken, da die Netze ca. fünfzehn Zentimeter über dem Boden hingen. Da schmerzt einem der Rücken nach einer ein paar hundert Meter langen Reihe schonmal und man kommt am Ende nur noch schwer zurück in die Gerade.
Im Hostel diskutierten wir einmal sehr zutreffend die verschiedenen Gefühlsebenen, in denen man sich während eines monotonen acht Stunden Arbeitstages befindet.
Bis zur Frühstückspause ist man noch motiviert (noch ist es kühl, die Sonne geht langsam auf, man denkt so schlimm kann der Tag ja nicht werden), nach der Frühstückspause wird man ein bisschen sauer und bekommt schlechte Laune ('was mach' ich hier eigentlich? Die können ihre Arbeit doch selbst erledigen!') und da diese Periode die längste ist, wird man bis zum Mittag auch nochmal ein bisschen aggressiv und gibt den Weinpflanzen die Schuld an allem.
Nach dem lunch ist man regelrecht verzweifelt weil immer noch fast vier Stunden vor einem liegen und man nicht weiß wie man diesen Tag in der Hitze überstehen soll. Eine halbe Stunde vor der Kaffeepause verfällt man dann endlich in die völlige Gleichgültigkeit, die eigentlich ganz hilfreich ist, denn man arbeitet einfach weiter, nur der Kopf hat abgeschaltet und ist ganz woanders.
Trotzdem sind wir froh, dass wir so ein Glück mit unserem Job hatten und diese netten Leute kennenlernen durften. Wir hatten mit Abstand den besten Job aus dem Hostel und verdienten auch noch mehr als den Mindestlohn. Außerdem lernten wir jeden Tag ein bisschen mehr über Neuseeland und die Kiwis, da Rob gefragt oder ungefragt einfach gern viel erzählte. Und die Pausen zusammen mit Robyn konnten auch nie lang genug sein. Immer wieder fanden wir ein spannenderes Thema über das man nochmal eine Minute länger redet konnte und schwupps, da war die 'smokers' schon wieder um eine viertel Stunde überzogen. Diese lockere Atmosphäre war sehr hilfreich, die drei Wochen Arbeit so angenehm wie möglich hinter uns zu bringen und trug auch dazu bei, dass wir sie in sehr guter Erinnerung behalten werden. Zumal ich das Beste ja noch gar nicht erzählt habe:
Ein paar Tage bevor wir aus dem Hostel ausziehen wollten, fragte uns Robyn ob wir nicht für ein paar Tage bei ihr wohnen wollten. Dieses Angebot nahmen wir mehr als dankbar an und zogen für die letzten drei Tage Arbeit zu Robyn und Gilly nach Picton. Obwohl uns der Abschied von einigen Hostelleuten mittlerweile doch schwer fiel, waren wir froh, seit Monaten endlich mal wieder in einem richtigen Bett schlafen zu können, mit Fernseher im Raum! Luxus pur. Wir wussten gar nicht wie wir uns bei Robyn dafür bedanken sollten und das war ja noch nichtmal alles. Sie kochte sogar beide Abende für uns, einmal gab es white baits, ganz viele zusammengebackene mini Hechtlinge, eine Kiwispezialität und super lecker. Zum Abschied schenkte sie uns eine riesige Goodiebox mit Tomaten aus dem Garten, selbstgemachter Marmelade, Soße und Ketchup und Eier von den eigenen Hühnern. Wir standen kleinlaut mit 'nem Kasten von ihrem Lieblingsbier und Schoki daneben und schämten uns. Der Abschied fiel uns sehr schwer, wir hatten Robyn und Gilly schon sehr ins Herz geschlossen und wir sind froh sie kennengelernt zu haben. Zwei herzensgute, glückliche Menschen, die man einfach nur gernhaben kann. Danke für alles!

Als wir das Goodbyegesage hinter uns gebracht hatten, fuhren wir nochmal in die wunderbaren Marlborough Sounds, um uns mit ein paar Leuten aus dem Hostel, Juli, Alex und Tjark, der an diesem Tag Geburtstag hatte, zu treffen. Wir verbrachten einen schönen Tag in der Ngakuta bay und aßen zum Abendessen gesammelte Muscheln und selbstgeangelten Fisch, lecker!

Mit ein bisschen mehr Geld auf dem Konto als zuvor, fangen wir nun an die Westküste zu erkunden. Im Abel Tasman Nationalpark waren wir drei Tage und erlebten ein schönes Abenteuer. Zwei Tage waren wir mit dem Kajak unterwegs und 'einen Tag' (leider nur knapp eine Stunde) wanderten wir. Der erste Tag war echt nicht witzig, es war so windig und die See so unruhig, dass wir in völliger Panik nur von bay zu bay gepaddelt sind und schon drauf und dran waren abzubrechen und den ganzen Weg zu wandern. Ich holte mir auch noch einen heftigen Sonnenbrand (trotz Creme und Hut!) und musste feststellen, dass ich panische Angst vor Felsen habe. Warum auch immer. Wenn ich unter mir in dem glasklaren Wasser nur einen Schatten sah, der ein Felsen hätte sein können, kam ich aus dem Paddel-Takt und kreischte nach Thomas, er solle rechts/links lenken. Ziemlich bescheuert.
Wenn wir zwischendurch mal anhielten und gerade nicht panisch auf den schäumenden Wellen tanzten, konnten wir in Ruhe die Schönheit des Nationalparks genießen. Wahnsinnsstrände mit goldenem Sand, glasklarem türkisen Wasser, Palmen, Regenwald, Vogelgezwitscher, keine Autos oder Strommasten weit und breit, ein Traum!
Nach einer unbequemen Nacht im Zelt auf einer billigen Isomatte und einer Picknickdecke, sah der nächste Morgen auch schon wieder netter aus. Die See war zum Glück ruhig und wir konnten den zweiten Tag bis auf meine Felsen-Panikattacken zwischendurch sehr genießen. Allerdings paddelten irgendwie nur wir immer gegen den Wind, wie auch am Tag zuvor, und alle anderen konnten sich gemütlich treiben lassen und dümpelten vor sich hin. Aber trotzdem war es toll, wir konnten in jeder Bucht halten wo wir wollten, baden, in der Sonne liegen, alte Sandwiches oder kalte Dosennudeln essen, sowas halt.
Der letzte kleine Marsch am dritten Tag war eher ein Spaziergang durch den Regenwald aber auch sehr schön. In Awaroa angekommen, wurden wir von einem Wassertaxi abgeholt und fuhren den ganzen Weg nach Marahau innerhalb von anderthalb Stunden zurück. Unser Van stand zum Glück noch ungeknackt und wohlbehalten dort wo wir ihn vor drei Tagen gelassen hatten.
Da es noch relativ früh am Tag war, fuhren wir noch ein Stück in die Golden bay, wo wir am nächsten Tag den nördlichsten Punkt der Südinsel besuchten (Cape Farewell) und den wunderschönen Wharariki beach. Es gibt hier so viele schöne Orte in Neuseeland, die man mit der Kamera gar nicht alle festhalten kann, selbst wenn man durchgehend am knipsen wäre. Auch wirken die Fotos leider meistens nicht so wie man es real sieht. Real raubt die Schönheit mancher Orte einem den Atem, während man bei einem Foto davon vielleicht nur 'oh, cool' denkt. Oder so ähnlich. Gerne würde man Familie und Freunde 'mal eben kurz' herholen und die Eindrücke teilen. Aber man kann ja nicht alles haben.

Das nächste Ziel ist Greymouth, dort soll man Greenstones finden können. Wünscht uns Glück bei der Suche!

Bis zum nächsten Mal!

Gruß & Kuss
Thomas & Jule


Netrunning


Mit dem Truck ging es von einem Block zum nächsten


Netze klippen in rückenfreundlicher Haltung


Robyn und Gilly


Der Abel Tasman Nationalpark


Regenwald


Ein Traum










Cape Farewell




Steintor am Wharariki beach



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Samstag, 1. Februar 2014
Ein Erdbeben, The Bluffs und viele Zahlen.
Hallo Freunde und Familie im kalten Deutschland!

Ich hoffe ihr seid noch nicht zu sehr den Winterdepressionen verfallen und könnt die Tage auch ein wenig genießen, vielleicht ja kuschelig vor dem warmen Kamin. Bald ist die Matschezeit ja auch schon vorbei und die Tage werden wieder wärmer.. Bald. Dann kommen wir auch zurück und hatten keinen Winter! Wie cool ist das denn?
Wir sind nun wieder auf der schönen Südinsel, in dem uns bereits bekannten Hostel 'Swampys backpackers'. Hier ist nun nicht mehr so viel los wie damals, vor sechs Wochen, was das Hostelleben um einiges angenehmer macht.
Aber nun der Reihe nach. Die Nordinsel haben wir hinter uns gebracht, 6 Wochen haben wir sie bereist und viele schöne Dinge gesehen aber auch einige negative Erfahrungen gemacht. Zum Glück gab es aber doch mehr gute als schlechte Momente und somit werden wir auch diese Zeit in guter Erinnerung behalten.
Nachdem wir Hastings und Napier an einem Tag erkundet hatten, viel gibt es da allerdings nicht zu sehen (außer vielleicht der Innenstadt von Napier, die im Art déco Stil erbaut wurde) fuhren wir am selben Tag noch zum Cape kidnappers, um der Basstölpelkolonie einen Besuch abzustatten. Allerdings waren wir nicht auf eine 18 Kilometer lange Wanderung vorbereitet und da der Tag eh schon weit vorangeschritten war und die Tidezeiten uns auch einen Strich durch die Rechnung zogen, hatte sich dieses Thema damit auch erledigt. Die Nacht verbrachten wir am Lake Wairarapa auf einem kostenlosen Campingplatz. Der Platz war schön, wir standen direkt am Wasser, konnten den Sonnenuntergang genießen und teilten das Gelände nur mit einigen Bewohnern dreier Zelte und einem weiteren Campervan.
Wir schliefen früh und friedlich ein, bis wir nachts um halb 3 vom Hin- und Herschaukeln des Vans geweckt wurden. Ein Sturm war ordentlich zugange und hatte auch alle anderen Camper mittlerweile aufgeweckt. Die armen Menschen im Zelt versuchten verzweifelt all ihre Sachen irgendwie festzuzurren und liefen hektisch hin und her, wir selbst parkten unseren Van um und blieben hinter einer Scheune stehen, was allerdings nicht sehr viel brachte.
Nach einer also eher unruhigen Nacht, es wunderte mich, dass wir nicht seekrank wurden bei dem ganzen Geschaukel, setzten wir unsere Reise am nächsten Tag fort, wir mussten uns schließlich etwas beeilen weil wir nicht mehr so viel Zeit bis zum Überfahrtstag nach Picton hatten, und wir noch alles sehen wollten was wir auf unserer To-do-Liste noch nicht abgehakt hatten. Unser Trip ging weiter zu einem weiteren Drehort von 'Der Herr der Ringe', zu den Putangirua Pinnacles, einem Flussbett in einer Schlucht an dessen Wänden riesige Felsspitzen (Pinnacles) hervorragten, die von Wind und Wasser geformt wurden. Sehr beeindruckend, sowas hatten wir vorher noch nie gesehen. Hin und wieder fegte ein Windstoß vereinzelte Steinchen und Sand von den riesigen Steinfiguren hinunter auf den vom Geröll geprägten 'Wanderweg', was den Spaziergang noch ein wenig spannender gestaltete.
Nach diesem eher kurzen aber sehr eindrucksvollen Ausflug fuhren wir mit unserem mittlerweile schon beunruhigend lauter klappernden Van über schlechte Schotterwege mit vielen Schlaglöchern zum Cape Palliser. Auf dem Weg dorthin sahen wir viele Fellrobben auf den Felsen schlafend oder in den hohen Wellen springend. An einer Stelle hielten wir an und gingen ganz nah an die stinkenden, dicken, mit Fell besetzten Würmer heran. Dabei entdeckten wir auch viele kleine Heuler, die tolpatschig und schimpfend hinter ihren Muttis herhüpften. Oh, war das süß! Ich hätte noch ewig dort sitzen und diese niedlichen Tierchen beobachten können, wie sie auf ihren Felsen thronten, platt wie eine Flunder auf dem Boden lagen und schliefen oder in ihrem Pool herumdümpelten. Als es dann zu stürmisch wurde und ich die Kamera nicht mehr still halten konnte, klapperten wir weiter zum Leuchtturm am Cape Palliser. Das war halt ein Leuchtturm. Viel mehr gibt es dazu auch nicht zu sagen. War okay.
An einem Fluss, schon wieder in der Nähe von Wellington, machten wir Halt um dort zu übernachten. Als Thomas am nächsten Morgen im Fluss angelte, stöberte ich ein bisschen zwischen den Steinen herum, auf der Suche nach Muscheln oder anderen schönen Dingen, so wie es Frauen halt immer machen. Dabei entdeckte ich einen grünlichen Stein, der dunkelgrün wurde sobald man ihn mit Wasser in Berührung brachte. Vielleicht habt ihr schon von dem Greenstone aus Neuseeland gehört, den die Maori früher als Werkzeug benutzten und auch heute noch Schmuck daraus machen, dessen verschiedene Symbole unterschiedliche Bedeutungen haben. Man kann ihn zum Beispiel in Flüssen finden. Da ich aber leider nicht weiß wie man nachprüfen kann, ob es sich um einen echten Greenstone handelt, nützt er mir nicht viel. Wahrscheinlich ist es keiner weil ich beim gründlicheren Suchen noch viel mehr davon gefunden habe.. hmm. Aber die liegen jetzt alle im Auto, falls wir also mal wirklich pleite sein sollten haben wir vielleicht noch ein Ass im Ärmel (jaja, als ob).
In zwei Tagen sollte die Fähre gehen, daher verbrachten wir diese letzten beiden Nächte auf dem Campingplatz in unserer 'Lieblingsstadt' Porirua, der Stadt in der unser Van am Anfang geknackt wurde. Da der Ort aber nur 20 Minuten von Wellington entfernt liegt und wir sonst nicht wussten wohin, blieben wir dort. Am ersten Tag war Wasch- und Putztag angesagt. Diese Tage sind irgendwie immer ganz entspannt, danach fühlt man sich gleich tausendmal besser. Der Van ist aufgeräumt, die Wäsche gewaschen und duftet (meistens) wieder und selbst wir sind zur Abwechslung mal frisch geduscht und sehen nicht mehr so ranzig aus wie sonst, wenn wir unterwegs sind, ohne Dusche, ohne Bad, ohne fließend Wasser. Hach, das ist ein schönes Gefühl. Thomas war sogar beim Frisör!
Als wir alles erledigt hatten, konnten wir entspannen, lesen, 'Pou' zocken (da wir unsere Handys in richtigen Steckdosen aufladen konnten), und Musik hören. Gegen fünfzehn Uhr am Nachmittag relaxten wir beide also gemütlich bei schönem Wetter, Thomas draußen im Campingstuhl mit Musik in den Ohren und ich im Van, die letzten Seiten meines Buches von Stephen King lesend. Plötzlich begann der Van zu wackeln. Ich dachte zuerst der Sturm würde wieder loswüten und am Van ruckeln, es wehte jedoch kein Lüftchen. Als ich mich umblickte, sah ich wie die Strommasten über Porirua hin und herwackelten und dabei laut schepperten. Ein Erdbeben! Wooow! Zwanzig Sekunden lang bebte die Erde und der Boden unter unseren Füßen bewegte sich. Thomas war mittlerweile aufgestanden, zum Van getaumelt und wir starrten uns mit aufgerissenen Augen an. Als es vorbei war kamen die Einheimischen Omis und Opis aus ihren Luxuscampingbussen gekrochen und tranken erstmal Einen zusammen, wahrscheinlich darauf, dass sie es gut überstanden hatten. Anscheinend waren sie es aber schon gewohnt, denn wirklich aufgeregt sahen sie nicht aus. Wir dagen waren völlig aus dem Häuschen, sowas erlebt man ja nicht alle Tage! Ich war hysterisch am Lachen und zitterte am ganzen Körper und Thomas stand einfach nur da und sagte lange nichts, sah einfach nur ungläubig und erstaunt aus. Als wir uns allmählich beruhigt hatten googelte ich gleich nach dem Erdbeben. Wir waren ungefähr 110 Kilometer entfernt vom Epizentrum, welches in unmittelbarer Nähe von Masterton lag. In Masterton waren wir nur ca. zwei Tage zuvor. Es war ein Beben der Stärke 6,3 und außer umgefallenen Regalen, Rissen in Häuserwänden und Gesteinsbrocken, die auf die Straße fielen ist zum Glück nichts passiert. Keine Personen kamen zu Schaden, auch nicht in Wellington im Flughafen, wo ein eine Tonne schwerer Adler zu Werbezwecken für den neuen Hobbitfilm an der Decke hing, herunterfiel. Schwein gehabt. Nochmal müssen wir sowas aber bitte nicht erleben, es reicht wenn sich einmal die Erdplatten hier verschieben während wir im Lande sind. Sonst wünsche ich es natürlich auch keinem.
Am nächsten Tag regnete es ununterbrochen. Eigentlich wollten wir uns nochmal Wellington angucken aber bei dem Wetter hatten wir keine Lust, also gammelten wir den ganzen Tag vor uns hin.
Um 8 Uhr morgens am nächsten Tag ging die Fähre. Die Fahrt war windig aber schön und wir haben sogar Delfine gesehen!
Als wir in Picton ankamen fuhren wir direkt in die Werkstatt, da das Lenkrad vom Van nun so sehr wackelte, dass Thomas Schwierigkeiten beim Fahren hatte. Wir hofften, es wäre nur eine Umwucht und leicht zu Beheben, aber natürlich war es etwas Teures, wie hätte es auch anders sein sollen. Vier neue Reifen mussten her, da wir anscheinend Winterreifen draufhatten die es eigentlich nichteinmal in Neuseeland gibt und auch noch verboten sind. Anscheinend wurden sie mitsamt dem Van von irgendwoher importiert. Außerdem waren sie so kaputt, dass Lebensgefahr bestünde, wenn wir weiter damit gefahren wären, denn sie hätten platzen können. Der nette Werkstattbesitzer empfahl uns daraufhin gebrauchte Reifen in Blenheim zu kaufen, da wir dort eh hinfahren wollten. Wir durften nicht schneller als 60km/h fahren, also tuckerten wir laaangsam den Highway Richtung Blenheim entlang, ließen jedes Auto vorbeifahren, wurden aber trotzdessen beschimpft, ausgelacht und angehupt. Die scheinbar endloslange Fahrt endete dann Gott sei Dank bei einer kleinen Werkstatt in Blenheim und zwei Tage später waren wir um vier Reifen reicher aber auch um $300 ärmer. Immerhin läuft der Van jetzt wieder normal und wir müssen nicht mehr um unser Leben fürchten.
Tja und nun hängen wir wieder im gleichen Hostel ab wie nur sechs Wochen zuvor. Wir wurden herzlich von Rae empfangen, da nur noch sehr wenig Backpacker dort wohnten und sie um jede $90 mehr pro Person dankbar war. Wo zuvor ca. 40 Leute wohnten sind nun nur noch 15, was das Ganze wie gesagt viel entspannter macht. Die Leute sind nett, es sind sogar diesmal ein paar verpeilte Kiwis unter ihnen, die das ganze Hostel mit ihrer Verplantheit unterhalten. Der Grund dafür, dass alle Backpacker ausgeflogen sind, ist dass es nur noch wenig bis gar keine Jobs mehr gibt, da ein Sturm alle Äpfel von den Bäumen gefegt hatte und auch auf den Weinfarmen nicht mehr viel zu tun ist. Wir hatten 'Glück', da am nächsten Morgen noch ein Job für einen Tag und zwei Personen zu vergeben war. Warum den keiner wollte sollten wir jedoch bald herausfinden.
Pünktlich um sieben am Morgen standen wir mit dem vom Hostelbesitzer geliehenen Auto (zu dem Zeitpunkt hatten wir noch keine neuen Reifen) an der Straße, weil wir dort von unserem Contractor (Wonda, die süße Maus) abgeholt werden sollten. Auf der Weinfarm angekommen, erklärte sie uns praktisch nichts und wir fingen an die überflüssigen Äste von den Weinpflanzen zu rupfen. Obwohl wir eigentlich nur zu dritt arbeiten sollten, tauchte plötzlich noch irgendein anderer Typ in unseren Reihen auf, lief diese nochmal durch und setzte fleißig seinen Namen auf die Liste in unsere Reihen, zu dem Zeitpunkt wussten wir aber noch nicht einmal, dass überhaupt eine Liste existiert. Das störte uns jedoch nicht sonderlich, da wir pro Stunde bezahlt wurden und es uns egal war, dass sie das nicht geregelt bekommt, wir haben uns einfach auf unsere Arbeit konzentriert. Weil es dann aber irgendwann doch zu chaotisch wurde ging ich zu ihr um zu fragen welche Reihe ich als nächstes machen sollte. Uuund dann ging's los. Ich wäre ja viiiel zu langsam, sie und James hätten in der Zeit das Doppelte bearbeitet (in diesem Satz benutzte sie schon ca. siebenmal das Wort 'fuck'). Dabei deutete sie auf die Liste auf der mein Name sechsmal stand (ich hab ihn nicht draufgeschrieben) und 'erklärte' mir dann, dass ich meinen Namen in jede gemachte Reihe setzen solle. Als ich ihr daraufhin sagte, dass ich das nicht so verstanden hätte was auch daran liegen könnte, dass mein Englisch nicht so gut wäre,... weiter kam ich gar nicht, denn sie brüllte schon wieder los, sie hätte keine Lust mehr den'fucking tourists' immer alles zweimal zu erklären, blabla. Sie hat gekräht wie ein Wasserfall, da kam ich dann auch wirklich nicht mehr mit und ich war mir ziemlich sicher, genau wie Thomas, dass sie vorher nichts davon erzählt hat, dass wir unsere Namen auf irgendeine Liste setzen sollten. Nun dann, sie war jedenfalls davon überzeugt, dass sie im Recht war und uns behandeln konnte wie Tiere. Als sie dann auch anfing uns zu beleidigen und sich über mich lustig machte indem sie übertriiieben laaangsam und deutlich sprach, schmissen wir unsere Handschuhe und Scheren auf den Boden und machten einen Abflug. Während sie uns noch irgendetwas Unverständliches hinterherkeifte, stiegen wir ins Auto und fuhren davon. Obwohl das eigentlich unsere letzte Chance war, da wir das Geld dringend brauchten, wollten wir uns nicht so behandeln lassen. Ein bisschen gegenseitigen Respekt kann man ja schon erwarten.
Natürlich rief sie auch im Hostel an um von uns schlimmen, unfähigen 'fucking tourists' zu berichten. Da war sie allerdings schon mehr als bekannt und wurde als Biest, Monster, Hexe und so weiter beschrieben, auch die Hostelbesitzerin nahm sie nicht mehr ernst. Viele Backpacker sahen auch einfach gar kein Geld auf dem Konto für ihre Arbeit, wir natürlich auch nicht für unsere drei Stunden, denn wir hatten ja quasi gekündigt.
Da wir glaubten, dass das unsere letzte Chance gewesen wäre, sonst hatten nämlich bis auf zwei, drei Leute niemand einen Job im Workinghostel, waren wir daraufhin ziemlich deprimiert und wussten nicht so richtig was wir tun sollten.
Wir waren schon drauf und dran das Hostel am nächsten Tag wieder zu verlassen und uns notgedrungen Geld von unseren Eltern zu leihen, als unsere Rettung kam: Robin.
Eine sehr kleine, quirlige Kiwifrau mit Raucherstimme und ansteckender Lache. Sie suchte zwei Backpacker, die auf der Weinfarm von ihrem Boss mit ihr zusammen für die nächsten drei Wochen arbeiten würden, $16,50 pro Stunde, Pausenraum. Hier! Hallo! Wir!
Und wir bekamen den Job. Am nächsten Tag sollte es losgehen.
Um sieben Uhr morgens holte sie uns ab und wir fuhren zur The Bluff's Vineyard, um dort auf den Boss Rob McNabb zu treffen, ein 72 Jahre alter, topfitter, sehr netter Mann. Wir quatschten lange bevor wir anfingen zu arbeiten, denn wie fast alle alten Männer ist auch er sehr redselig.
Nun arbeiten wir schon sechs Tage für Rob mit Robin und können unser Glück noch kaum fassen. Die Arbeit ist zwar anstrengend, wird aber so angenehm wie möglich gestaltet. Im Moment machen wir fruit dropping, das heißt wir knipsen pro Pflanze jeweils ein paar Trauben ab, wieviele das sein sollen hat Rob vorher für jeden seiner 10 Blöcke kalkuliert, zurzeit zählen wir 12 pro Pflanze, also 48 pro 'bay', denn eine bay zählt 4 Pflanzen. Das muss gemacht werden wegen dem Angebot-und-Nachfrage-Ding. Wenn Rob zu viel Wein hat, kann er die Kosten für die Produktion durch den Verkauf nicht decken, da das Angebot zu hoch und die Nachfrage zu niedrig wäre. U know? Ach, ist auch nicht so wichtig, wir schneiden halt Trauben ab, das ist unsere momentane Arbeit neben dem leaf plugging. Blätter abreißen, damit die Früchte mehr Sonne bekommen, schön unkompliziert aber super anstrengend, da man die ganze Zeit gebückt steht. Für mich ist es aber nicht ganz so schlimm wie für den 2-Meter-Thomas.
Allerdings macht mich das Zählen völlig kirre, weil ich nicht mehr aufhören kann. Ich bin sowieso schon jemand der unbewusst immer alles zählt und nun muss ich das den ganzen Tag machen. Man kann es danach wirklich nicht stoppen, man zählt einfach alles. Die Schritte, die Bäume, die Silben von Wörtern, die Autos, die vorbeifahren, aaah! Ich zähle sogar nachts wenn ich träume! Kaum schließt man die Augen, sieht man nur noch Trauben und zählt. Man sollte denken, dass das aufhört wenn man dann irgendwann mal eingeschlafen ist, aber nee! Neulich wurde ich nachts wach und musste zur Toilette, schüttelte nur den Kopf als ich merkte, dass ich im Traum bis Traube Nr. 16 gekommen bin, torkelte schlaftrunken zum Klo, legte mich dann wieder hin UND FING AN BEI TRAUBE NR. 17 WEITERZUZÄHLEN!! Unfassbar..
Nunja, trotzdem sind wir sehr froh, dass wir bei diesen netten Menschen arbeiten dürfen, in zwei Wochen hat die Zählerei ja auch ein Ende. Hoffentlich.
Von Chefchen Rob bekommen wir regelmäßig frische Bohnen und Zucchini aus dem Garten geschenkt. Vom 'the real boss', seiner Frau, bekamen wir Kekse, teuren, guten Kaffee und Milch. Und unsere Arbeitskollegin Robin schenkte uns Eier von ihren Hühnern. Ihr seht, wir werden ziemlich verwöhnt. Nächste Woche haben wir sogar einen bezahlten Feiertag!
In zwei Wochen geht's weiter, dann werden wir den Rest der Südinsel erkunden und ich freue mich schon sehr darauf. Allerdings müssen wir ein bisschen Gas geben, da wir dann nur noch ca. fünfeinhalb Wochen haben.
Wir sehen uns in siebeneinhalb Wochen!

See ya, byebye.
Thomas & Jule



Cook strait, Überfahrt zur Südinsel




Wellington


Der melodische Tui


Die dicke Tanktoptaube


Die Mami und ihre Heuler


Ihr Pool






Komische Wolke


Pinnacles




Der Ort mit dem längsten Namen der Welt


Maori art


Cape kidnappers




Fischerhafen von Napier


Napier Innenstadt


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